4-achsiger Harzbahnpersonenwagen 900-451/-453/-455:

Die Nordhausen-Wernigeröder Eisenbahn-Gesellschaft (N.W.E.) kaufte 1897 bei der Waggonfabrik Herbrand & Co. in Cöln 5 Wagen 3.Klasse. Sie waren dem damals üblichen Geschmack entsprechend mit 3 dreifach gekoppelten Fenstern ausgerüstet und trugen die üblichen Oberlicht- oder Laternendachaufbauten. Der Wagenkasten bestand aus Holz. Nach einer Einsatzzeit von fast 30 Jahren waren in den 20er Jahren vor allem die Wagenkästen weitgehend verschlissen. Da an Neubeschaffungen damals gerade nicht zu denken war, ließ die N.W.E. bei der Hannoveraner Wagonfabrik (HAWA) diese Wagen modernisieren. Sie bekamen einen neuen Wagenkasten und eine Toilette, Rahmen und Drehgestelle blieben die alten. Die Wagen boten nun nur noch 44 Sitzplätze. Sie wurden als C71..75 in den Wagenpark eingereiht. Etwa 1938 bekamen sie auch neue Drehgestelle wismarer Bauart, wie sie auch bei den neu beschafften Wagen der Serie 31...52 eingebaut waren. Alle 5 Wagen wurden 1949 von der Deutschen Reichsbahn übernommen, die sie letztlich im endgültigen Umzeichnungsschema als 900-451...455 bezeichnete.
Trotz gleicher Bauart hatten die Wagen einige Unterschiede: der Wagen 900-451 hatte in den 70er Jahren Fenster mit Metallrahmen. Im Gegensatz zu den anderen Wagen dieser Serie besaß dieser Wagen ein Toilettenfenster, das dieselbe Größe wie die übrigen Fenster hatte. Auch war die Toilette hier auf der anderen Wagenseite, als bei den Wagen 453 und 455. Die anderen Wagen hatten ein kleineres Toilettenfenster. Die Nietreihen der Außenbleche über den Fenstern waren mit Ausnahme des Wagens -455 in den Fensterecken, beim Wagen -455 in Fenstermitte. Der Wagen 900-455 ist seit 1974 Teil des Traditionszuges, und behielt im Prinzip bis heute seinen grünen Anstrich. Die anderen Wagen bekamen ab 1974 einen neuen in rot/elfenbein.
Der Wagen 900-452 wurde nach einem Unfall etwa 1974 verschrottet. Die restlichen drei Wagen wurden 1984 vollständig Rekonstruiert. Der kurze Standard-Wagenkasten mit sechs Fenstern und Stahldach bot bei vier Voll- und zwei Halbabteilen nun nur noch 36 Sitzplätze. Alle Wagen sind auch heute im Einsatz. (Foto: Traditionswagen der HSB in Gernrode)

Die Wagen geben die kleinen Unterschiede der Vorbilder exakt wieder. Die Inneneinrichtung besteht aus Ätzteilen. Nummer: 900-453