1922 bestellte die Nordhausen-Wernigeröder Eisenbahn bei der
Waggonfabrik Wismar fünf vierachsige Reisezugwagen 2. und 3. Klasse mit insgesamt 52 Sitzplätzen,
davon 36 in der 3. Klasse. Das Abteil 2. Klasse war etwas geräumiger und mit kleinen
Fenstertischen versehen. Die Wagen waren in Ganzstahlbauweise gefertigt, und bereits mit
elektrischer Beleuchtung ausgerüstet, die von einer Lichtmaschine am Wagen versorgt wurde. Für
jedes Drehgestell war ein eigener Vakuum-Bremszylinder vorgesehen. Die Serie erhielt bei der NWE
die Nummern 11-15 in Zweitbesetzung.
Als 1936 der erste dieselelektrische Triebwagen T1 beschafft wurde, wurde der Wagen 14 mit einem
kleinen Gepäckabteil versehen und so zum BCPw4i 14. Die Toilette wurde auf die andere Wagenseite
verlegt. Zum Heizen des Wagens wurde eine Warmwasserheizung installiert. Dazu wurde ein kleiner
Raum abgeteilt, der auch den verwinkelten Grundriss der Toilette erklären könnte, weshalb das neue
Toilettenfenster geteilt werden musste. Passend zum T1 erhielt der Wagen eine weinrote Lackierung.
Der Wagen 15 wurde 1936 ebenfalls zum Beiwagen umgerüstet und vom Wagen 14 mit beheizt. Es ist
davon auszugehen, dass die Wagen während des 2. Weltkrieges wieder ihre Dampfheizung bekamen, um
freizügig eingesetzt werden zu können. 1953 wurde der BCPw4i wieder in einen normalen
Personenwagen umgebaut, behielt aber das geteilte Toilettenfenster und den Toilettengrundriss
weiter. Ab 1949 bekamen die Wagen nach Übernahme der NWE durch die DR die Wagennummern
10.011p...10.015p, nach 1956 dann die heute noch gültigen Nummern 900-471...475. Bei einer
Ausbesserung wurde der Wagen 900-473 mit geraden Dachenden ausgerüstet. In dieser Form ist
der Wagen noch heute im täglichen Einsatz. (Foto: Kieper, April 1974)
Die Bestellnummer 900-473 umfasst die Ursprungsausführung des Sargdeckelwagens.
Er wird mit geändertem Dach ("gerade" Dachenden über den Bühnen) geliefert. Er ist auch mit
H0e-Radsätzen lieferbar.
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