Ehemaliger kombinierter Post- und Gepäckwagen 976-101 der Prignitzer Kleinbahnen im DR-Zustand:

Zwischen 1897 und 1912 errichteten die Kreise Ost- und Westprignitz ein Schmalspurnetz zwischen den Städten Kyritz, Perleberg und Pritzwalk mit Abzweigungen nach Glöwen und Breddin an der Strecke Hamburg-Berlin. Die Strecken erschlossen die landwirtschaftlich geprägte Region im nordwesten Brandenburgs. Die Kleinbahn Lindenberg-Pritzwalk bestellte 1907 einen vierachsigen Post- und Gepäckwagen bei der sächsischen Waggonfabrik in Werdau und reihte ihn als Wagen 28 ein. Trotz seines sächsischen Ursprungs bekam er die Drehgestelle Bauart Weyer (wie die Personenwagen). Der Rahmen war aus Stahlprofilen zusammengenietet, als Bremse diente die Gewichtsbremse Bauart Görlitz, deren Bedienkurbel sich unter dem Dachaufsatz befand. Der hölzerne Wagenkasten war mit Blech verkleidet. Der Innenraum war in das beheizbare Dienstabteil (Bremsende), ein Gepäckabteil mit den großen Laderaumtüren sowie ein nur von außen zugängliches Postabteil (mit eigenem Ofen) unterteilt. Der Wagen blieb so weitgehend bis nach Übernahme der Strecken durch die Deutsche Reichsbahn erhalten. Im Jahr 1948 wurde dieser Wagen auf die "andere Seite" der Berlin-Hamburger Bahn in Glöwen versetzt. Auf der als Schmalspurbahn wieder aufgebauten Linie Glöwen-Havelberg war er bis Anfang der 50er Jahre im Einsatz und kehrte dann wieder auf seine Stammstrecken zurück. 1956 endete die Postbeförderung auf der Kleinbahn, das Postabteil wurde ausgebaut, und der Wagen wurde zum Gepäckwagen. Nach der Betriebseinstellung der Prignitzer Kleinbahnen kam er erneut zur Strecke Glöwen-Havelberg. Als diese am 25.09.1971 ebenfalls stillgelegt wurde, beendete der Wagen seine aktive Laufbahn. Als Lagerschuppen überdauerte er die Zeiten, bis er 1994 wieder entdeckt wurde.

Die Modelle werden als Komplettbausätze oder als Fertigmodell angeboten und sind vorerst im letzten DR-Nummernschema erhältlich, er kann auch mit Veith-Kupplungen ausgerüstet werden.