Ab 1891 beschaffte die KPEV nach Musterblatt I 4
Wagen 2. und 3.Klasse und 2 offenen Bühnen sowie mit Toilette (BCipr91). Diesen Wagen folgten
nach Musterblatt I 4, in der 2.Auflage 1895, ähnliche Wagen 2. und 3. Klasse. die aber am 3.
Klasse-Ende über eine geschlossene Bühne verfügten (BCipr95). Konzipiert waren beide Bauarten
als Durchgangswagen. Die Wagen mit 6,5m Achsstand verfügten über Lenkachsen. Der Wagenkasten
bestand vor allem aus Holz, wobei die Wände mit Blech beschlagen waren. Die Dachbretter waren
mit gegen Witterungseinflüsse imprägniertem Segeltuch bespannt.
Die Abteile 2. Klasse hatten Polstersitze, das der 3. Lattensitze. Die Beleuchtung erfolgte
damals mit Gas. Zum Warten der im Oberlicht untergebrachten Laternen hatte das Oberlichtdach
anfänglich ein Geländer. Dieses verschwand ab der Jahrhundertwende allmählich und dürfte zu
DRG-Zeiten nicht mehr vorhanden gewesen sein. Im Laufe der Jahre wurden bei DB und DR in der 3.
Klasse teilweise Polstersitze eingebaut. Bis zu dieser Zeit war auch die Gasbeleuchtung durch
eine elektrische ersetzt worden.
Bei der DR ab 1956 in reine 2.-Klasse Wagen umgezeichnet, stiegen nach Abschaffen der 3. Klasse
bei der DB noch einige Wagen der Bauart 95 zu AB- Wagen auf. Wegen beider Bauarten wurden in
größeren Stückzahlen beschafft. Die Fahrzeuge standen mehr als 60 Jahre im Dienst. Erst in den
50er Jahren verschwanden sie zusehends von den Gleisen. Die DB musterte die letzten Wagen etwa
1957 (BCpr95) aus, bis Mitte der 60er Jahre sind auch die letzten Wagen bei der DR aufs
Abstellgleis gewandert. Einige Wagen blieben trotzdem erhalten. Sie zeugen so von der Bahntechnik
und dem Reisegefühl um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
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